Infotafeln zur Rechtsperson reussDer Verein Rechtsperson Reuss und die Reuss-Initiative werden im Museum Luzern im Rahmen der Demokratieausstellung als Beispiele erwähnt. Die Demokratieausstellung des Museums Luzern ("Was wiegt Demokratie? Die Rechte von Natur und Mensch) führt über mehrere Stationen zu brisanten, aktuellen Fragen der Demokratiedebatte. Dabei werden die Besucherinnen und Besucher aufgefordert bei Abstimmungsboxen ihre Meinung zu äussern. Bei der Demokratie-Station 11 gibt es auf der Abstimmungsvitrine neu zwei Tafeln, welche den Verein «Rechtsperson Reuss» und die "Reuss-Initiative" erwähnen. Bei der Abstimmungsfrage der Demokratie-Station 11 wird unter anderem gefragt: «Haben wir das Recht, einen Baum zu besitzen, und sollen Pflanzen oder Flüsse eigene Rechte haben?». Da die "Reuss-Initiative" genau diese Frage beantworten will, stellt sie eine aktuelle Verbindung zwischen der Museums-Ausstellung und der Luzerner Bevölkerung her, welche dereinst zu dieser Frage wird Stellung nehmen müssen: Sollen Gewässer im Kanton Luzern eine eigene Rechtspersönlichkeit und Grundrechte haben. Weitere Informationen: Museum Luzern / Was wiegt Demokratie? Reuss-Initiative
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Rechte der Natur im englischen ParlamentIm britischen House of Lords hat Baroness Natalie Bennett einen Gesetzesentwurf (eine private member’s bill) über die Rechte der Natur eingerecht.
Gemäss Guardian ist dies ein radikaler Vorschlag zur Änderung des rechtlichen Status der Natur. Der Gesetzentwurf ziele darauf ab, den Grundsatz, dass es ohne Respekt vor der Natur keinen dauerhaften wirtschaftlichen Fortschritt und keine soziale Gerechtigkeit geben kann, gesetzlich zu verankern. Der rechtliche Status der Natur soll sich von Objekt/Eigentum/Ressource zu einem Rechtssubjekt mit eigenen Rechten ändern. Im Guardian wird Mumta Ito, Gründerin von Nature's Rights, die den Entwurfsprozess des Gesetzes geleitet hat, mit den Worten zitiert: „Wir streben eine grundlegende Veränderung in der Gesetzgebung und Politikgestaltung an“, sagte . „Wir müssen ein neues Bewusstsein in der Gesetzgebung verankern, mit Gesetzen, die die Natur als Grundlage des Lebens schützen.“ Quelle: Jonathan Watts, The Guardian, 23.10.2025 Die Reuss mündet in die Nordsee Mitglied Julian Purmann berichtet von der Confluence 2025 in Amsterdam (21.-24.9.2025) an welcher er als Vertreter des Vereins Rechtsperson Reuss teilgenommen hat.
Das Wasser der Reuss fliesst über Aare und Rhein schliesslich in die Nordsee. Doch beim diesjährigen Treffen der Confluence of European Water Bodies in der vergangenen Woche floss die Reuss dort direkt mit einer ganzen Reihe europäischer Flüsse, Seen, Lagunen und Meere zusammen. Die Confluence of European Water Bodies ist eine europäische Bewegung von Umweltschützer*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen, die auf vielfältige Weise für die Rechte ihrer Gewässer eintreten. Dass die Bewegung für die Rechte der Natur in Europa wächst, war auch dieses Jahr an den zahlreichen neuen vertretenen Gewässern erkennbar, von der Ostsee über den Norditalienischen Alpenfluss Tagliamento zur Lagune de la Janda in südspanischen Andalusien. Die Organisator*innen der niederländischen Embassy of the North Sea (Botschaft der Nordsee) haben im Amsterdam und dem nahegelegenen Bergen an Zee ein vielfältiges Programm gestaltet. Ein besonderes Highlight war die Eröffnung der Konferenz durch den britischen Schriftsteller Robert Macfarlane, der vor kurzem ein sehr lesenswertes Buch zu den Rechten von Flüssen geschrieben hat («Sind Flüsse Lebewesen?», 2025 erschienen im Ullstein Verlag). In einer Reihe von Workshops, unter anderem organisiert von der Freien Universität Amsterdam, wurden Fragen zur Regeneration und rechtlichen Anerkennung und Repräsentation von Gewässern diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht, Freundschaften geschlossen und neue Ideen gesponnen. Abgeschlossen wurde die dreitägige Veranstaltung durch die feierliche Gründung der internationalen Doggerbank Coalition, die der schwer geschädigten, aber für die Artenvielfalt der Nordsee enorm wichtigen Sandbank eine Stimme in der Öffentlichkeit geben soll. Die Reuss fliesst also bei weitem nicht allein auf ihrem Weg zur Rechtsperson. Im nächsten Jahr, hoffentlich mit noch mehr Gewässern, geht die Reise zur nächsten Confluence an die Spree nach Berlin. Video der Eröffnung der Confluence of Water Bodies 2025 in Amsterdam |
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