Der Verein Rechtsperson Reuss ist seit März mit dem Young Environmental Research and Advocacy (YERA) Hub Europe vernetzt. Wir haben Alina Friedrich gefragt, was der YERA Hub genau sei. Sie antwortet im Namen des Teams:
"YERA Hub ist ein Kollektiv junger, diverser Forschenden und Organisierenden aus ganz Europa, die sich für Gesetze zum Schutz der Menschen und des Planeten einsetzen. Wir setzen uns für Umweltgerechtigkeit ein, indem wir forschen und uns für stärkere und bessere Umweltgesetze einsetzen. Wir verstehen, dass Themen wie Ökozid und Rechte der Natur für den Umweltschutz von großer Bedeutung sind. Unser aktuelles Projekt knüpft an diesen Auftrag an. Die westlichen Industrienationen haben den Kontakt zur Natur weitgehend verloren. Mit dem Konzept der Gewährung von Naturrechten haben wir jedoch die Möglichkeit, unsere auf den Menschen ausgerichteten rechtlichen Rahmenbedingungen neu auszurichten, um dem Eigenwert der Natur mehr Respekt zu zollen. Dennoch wird der zutiefst persönliche und relationale Charakter des Themas auf objektive Weise vermittelt, wenn zu Naturrechten geforscht wird. Dies führt zu einer Kluft zwischen der subjektiven Erfahrung und ihrer Darstellung und schränkt die Aufforderungen zum Handeln erheblich ein, da sich viele Menschen nicht angesprochen und einbezogen fühlen. Daher wollen wir künstlerische und nicht-akademische Ansätze integrieren, um das Wissen über die Anerkennung des Wertes der Natur innerhalb unseres gesetzlichen Rahmens in einer auf interdisziplinärer Forschung basierenden Kunstausstellung zu teilen. YERA Hub stützt sich auf drei Säulen. Forschung. YERA Hub zeichnet sich durch seinen innovativen interdisziplinären Forschungsansatz aus, der rechtliche, wirtschaftliche und geowissenschaftliche Perspektiven integriert. Diese umfassende Methodik verbessert die Qualität und Anwendbarkeit der Ergebnisse und ermöglicht die Entwicklung effektiver Lösungen für komplexe Umweltherausforderungen. Wirkungsorientierte Interessenvertretung. Die Freiwilligen des YERA Hub sind Expert*innen darin, Forschung wirkungsvoll zu gestalten. Wir glauben, dass wir ein Mitspracherecht bei der Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen haben können und sollen, und wir finden innovative und wirkungsvolle Methoden, um unsere Botschaft zu vermitteln. Zu diesem Zweck organisieren wir Podiumsdiskussionen zum Thema Forschung, nehmen an Diskussionen über internationales Recht und Frieden teil und veranstalten eine Kunstausstellung zum Thema Rechte der Natur. Internationale Zusammenarbeit. YERA Hub ist ein Ort der Verbindung. Unser Netzwerk umspannt die ganze Welt, von den Niederlanden bis nach Frankreich, Chile, Mali und zurück. Wir sind Teil verschiedener Netzwerke wie dem Netzwerk Rechte der Natur und World Youth for Climate Justice und arbeiten eng mit Nachwuchswissenschaftler*innen, engagierten Einzelpersonen, erfahrenen Fachleuten und Partnerorganisationen aus allen Bereichen der Wissenschaft zusammen, die mit uns die Macht des Rechts für eine nachhaltige Zukunft nutzen wollen. Obwohl wir erst vor etwas mehr als einem Jahr gegründet wurden, ist unser Team von zwei Mitbegründer*innen auf mehr als 30 engagierte Freiwillige angewachsen, die gemeinsam an der Verwirklichung unserer Mission arbeiten. YERA Hub ist ehrgeizig, und so haben wir bereits mit renommierten Organisationen zusammengearbeitet und Workshops und Podiumsdiskussionen mit der Cambridge Climate Society an der Universität Cambridge veranstaltet. Ebenfalls fanden mehrere Veranstaltungen an der Universität von Amsterdam statt. (siehe hier) Außerdem nahmen wir an einer Podiumsdiskussion mit führenden Expert*innen, Politik*innenund Aktivist*innen im Bereich des internationalen Rechts in Berlin teil (siehe hier). Wir fördern ein wahrheitsgetreues, engagiertes und unterstützendes Netzwerk, das mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wie EcoJustice (ehemals Stop Ecocide Netherlands), Stop Ecocide Germany und Chile Sin Ecocidio, dem Netzwerk Rechte der Natur, Rechtsperson Reuss und Protect the Planet zusammenarbeitet, und viele weitere werden folgen."
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Die Petition „Unser Ozean, unsere Zukunft: Beschleunigung des Handelns“ fordert die Anerkennung der Rechte und des Eigenwerts des Ozeans.
Trotz der enormen ökologischen Bedeutung der Ozeane, werden diese überfischt, verschmutzt und durch das menschliche Verhalten erwärmt. Dies bedroht die Existenz der Meeresbewohner und zerstört die Pflanzenwelt der Ozeane. Mit dieser Petition wird versucht diese Krise zu stoppen und das Gleichgewicht der Ozeane zu schützen, damit Meereslebewesen und Ökosysteme gedeihen können. Im Juni 2025 wird Nizza Gastgeber der Ozeankonferenz der Vereinten Nationen sein. In diesem wichtigen Moment, in dem sich die Staats- und Regierungschefs der Welt versammeln, will die Petition für das Anliegen der Ozeane Gehör verschaffen. Die Petition fordert unter anderem Rechte für die Ozeane weltweit durch die Nachahmung der Erfolge, die bereits von Ländern wie Ecuador, Neuseeland und Spanien erzielt wurden. Sie fordert die Schaffung sicherer Zonen, in denen die Rechte der Ozeane Vorrang vor schädlichen industriellen Aktivitäten und Ausbeutung haben. Die Petitionäre fordern zudem ein Existenzrecht mariner Ökosysteme und ihrer Lebewesen. Die Petition wurde von der französischen Vereinigungen Wild Legal lanciert. Hier gibt es zusätzliche Informationen und die Möglichkeit, die Petition zu unterzeichnen. Grundrechte für die OuseDas «Lewes District Council», der Bezirksrat von Lewes (Bezirk im County South Essex in Grossbritannien), hat sich für eine Charte der Rechte des Flusses Ouse ausgesprochen. Diese Charta werden die Bedeutung des Flusses Ouse für kommende Generationen festschreiben.
Die Charta wurde mit der Organisation «Love Our Ouse» und anderen lokalen Partnern entwickelt. «Love Our Ouse» ist wie der Verein Rechtsperson Reuss Teil der Bewegung «Confluence of European Water Bodies» und setzt sich wie der Verein Rechtsperson Reuss für die Rechte der Natur ein. Die Charta definiert acht neue Rechte des Flusses Ouse, unter anderem das Recht frei von Verschmutzung zu sein oder das Recht auf einheimische Biodiversität. Ratsmitglied Emily O'Brien, Kabinettsmitglied für Natur, Klima und Ernährungssysteme beim Lewes District Council sagt, diese bahnbrechenden Charta sei das Ergebnis der Zusammenarbeit zahlreicher Partner, mit dem Ziel, die Bedeutung des Flusses Ouse für kommende Generationen zu verankern. Sie hoffe, dass die Unterstützung durch den Rat (discrict councel) dazu führe, dass eines Tages eine Gesetzesänderung die Interessen der Natur voll und ganz anerkenne. Und Matthew Bird, Direktor von Love Our Ouse, hofft, dass die Unterstützung der Ouse-Charta durch den Lewes District Council eine Inspiration für alle lokalen und nationalen Gemeinschaften sei, die mit dem Fluss verbunden seien. Auf jeden Fall ist es eine Inspiration den Kampf für die Rechte der Reuss weiterzuverfolgen. Quelle: Bezirkverwaltung Lewes |